Archiv des Autors: Van Hoang

Die Mooties als Grubenmänner und -frauen beim Go National Dressball

Wie immer gibt es bei den International Rounds in Washington den sogenannten „Go National Dressball“. Dabei handelt es sich um eine Abendveranstaltung, bei der jedes Team in Landestracht erscheint. Möglich ist aber auch in einem Kostüm zu erscheinen, das eng mit dem Fall verbunden ist. Bei über 132 Teams aus 86 Ländern kam dabei eine schöne und bunte Mischung heraus. 

Unsere Bochumer Mooties haben sich dieses Jahr als Grubenmänner und -frauen verkleidet. Um der Realität etwas näher zu kommen, wurden die Gesichter zudem noch geschwärzt. Die Bochumer „Landestracht“ konnte für viel Aufmerksamkeit sorgen.

So kamen am Abend viele andere Teams auf unsere Mooties zu, um ein Bild mit den Grubenleuten zu schießen. Die anderen Deutschen Teams kamen in Dirndl und Lederhosen (München) und als Tiefseekabel (Hamburg). 

Unsere Vorrunden – Erfolgsgeschichte

Da der Wettkampf mittlerweile vorangeschritten ist und nur noch das Finale ansteht, können wir endlich mehr über die Vorrunden berichten.

Unser erstes Match hatten wir gegen die University of Queensland aus Australien, einen traditionell starken Gegner, der 2014 den Gesamtwettbewerb gewonnen hat. Dennoch gingen wir frohen Mutes in die Runde. Da wir als Applicant antraten, mussten wir vorlegen. Natürlich war die Aufregung groß: Das erste Pleading in Washington D.C. Die Australier wurden ihrem Ruf gerecht. Und so war schon unser erstes Pleading beiderseits auf sehr hohem Niveau. Wie wir seit Mittwoch Abend wissen, war dies die einzige Vorrunde, in der wir uns knapp geschlagen geben mussten. Wir sind trotzdem besonders stolz auf diese Runde, da es Luisas erstes offizielles Pleading war und sie eine herausragende Leistung abgeliefert hat!

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Das zweite Match am Dienstag morgen hatten wir gegen die Herat University Afghanistan. Wir hatten es dieses Mal mit einer außerordentlich aktiven Richterbank zu tun. So war diese Runde für beide Teams eine besondere Herausforderung. Uns hat dabei sicherlich geholfen, dass wir die Seite des Respondent vertreten haben und so die ersten 45 Minuten Gelegenheit hatten, uns nicht nur auf die Argumentation der Applicants, sondern auch auf die Richter einzustellen. Letztlich konnten wir dieses Match dann auch für uns entscheiden.

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Zu einer nicht ganz angenehmen Zeit, Dienstag abend 19.30h bis 21.00h, hatten wir unser drittes Match gegen die Diplomatic Academy of Vietnam. Zunächst waren wir etwas in Sorge: Das Team aus Vietnam wollte einfach nicht im Courtroom erscheinen. Mit 15 Minuten Verspätung, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten, eilte der Respondent schließlich doch noch in den Raum. Schnell wurde klar, dass das Team aus Vietnam seine Hausaufgaben wirklich gemacht hatte und sich hervorragend präsentierte. Nichtsdestoweniger hat sich unser Applicant erfolgreich durchgesetzt. Somit war auch die zweite Premiere hier in Washington, Van’s erstes Pleading, eine beeindruckende Leistung, auf die wir ebenfalls besonders stolz sind!

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Das letzte Vorrundenmatch am Mittwoch nachmittag führte uns in einen besonders kleinen und stickigen Courtroom. Unser Gegner war die Universidad Carlos III de Madrid, der National Champion aus Spanien. Die Spanier begrüßten uns mit einem sehr schönen Geschenk: Einer eingerahmten Seite aus Don Quichote über Gerechtigkeit. Uns fiel entsprechend schwer, in den Wettbewerbsmodus zu kommen. Als Respondent hatten wir allerdings wieder 45 Minuten Zeit dazu und konnten uns letztlich durchsetzen.

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Abends war es dann so weit! Wir feierten mit 86 Nationen zusammen die phantastischen Erfahrungen, die wir alle hier in Washington gemacht hatten, auf der Announcement Party. Gegen 22.30h war die Musik plötzlich aus. Die Chefin von ILSA trat ans Mikrophon, um die 32 Teams zu verkünden, die es in die K.O.-Runden geschafft haben. Wir konnten nicht ganz glauben, dass dies wirklich „in no particular order“ geschehen war, denn die drei deutschen Teams wurden an 30., 31. und 32. Stelle genannt. Wir waren natürlich außerordentlich glücklich, auch wenn wir gerne noch ein, zwei Stündchen weiter gefeiert hätten!

Washington – here we come!

Gerade in diesem Moment sitzen alle voller Freude und Begeisterung im Flieger von München nach Washington! Die letzten Vorkehrungen für den Flug werden noch von der United Airlines Crew vorgenommen, danach geht es dann endlich los. Von uns gibt es dann wieder etwas Neues sobald wir im Hotel ankommen sind. Over and out!

P.S.: Schöne Feiertage!

LH 2025, LH 9280 – Von Bochum über München nach Washington

Am Samstag, den 26. März 2016 ist es endlich soweit: das Bochumer Jessup Team fliegt nach Washington, um gemeinsam die internationale Ausscheidung des Jessup Moot Courts zu starten.

Aber was genau ist denn überhaupt ein „Jessup“? Bei dem Philip C. Jessup International Law Moot Court (Jessup) handelt es sich um einen internationalen juristischen Wettbewerb von Studierenden, der jedes Jahr von der International Law Students Association (ILSA) organisiert wird.

Beim Jessup spielen die Studierenden Anwälte zweier fiktiver Staaten, die einen Streit vor dem Internationalen Gerichtshof der Vereinten Nationen in Den Haag (IGH) führen. Jedes Jahr im September gibt ILSA einen circa 30-seitigen Sachverhalt in englischer Sprache heraus, zu dem die Teams Schriftsätze der Verteidigung und der Anklage verfassen und anschließend mündliche Verhandlungen durchführen. Dieses Jahr streiten sich die Staaten Amestonia (Ankläger/”Applicant“) und Riesland (Beklagter/”Respondent“) hauptsächlich um die Frage der Rechtmäßigkeit von Massenüberwachungsprogrammen und die Zurechnung von Cyberattacken an Staaten.

Das Team wird aus (liebevoll so genannten) „Mooties“ gebildet und besteht dieses Jahr aus fünf Studierenden. Diese sind Van Hoang, Maximilian Bertamini, Theresa Bosl, Luisa Wilbert und Benedikt Behlert.

Unsere Mooties haben in der deutschen Vorausscheidung für den Jessup im Februar in München den dritten Platz erreicht und sich somit für einen der drei begehrten deutschen Teilnahmeplätze für die internationale Ausscheidung in Washington D.C. qualifiziert. Dort treten sie ab Montag gegen Teams aus aller Welt an; insgesamt aus über 80 Nationen.

Tatkräftig unterstützt werden unsere Mooties durch vier Coaches: Isabella Risini, Kirsti Nele Brinckmann, Johannes Herbrik und Dr. Judit Beke-Martos. Isabella, Kirsti und Johannes waren einst selbst Mooties und sind nun wissenschaftliche Mitarbeiter am Lehrstuhl von Frau Professor Puttler, deren Lehrstuhl seit vielen Jahren die “Schirmherrschaft” für das Bochumer Team trägt. Judit ist Lehrkraft und Koordinatorin des Fachsprachenprogramms der Juristischen Fakultät der RUB und bringt auch viel Erfahrung als Coach mit.

In den kommenden Tagen wird dieser Blog noch mit zahlreichenden Beiträgen und Bildern gefüllt, sodass Sie, liebe Jessup-Bochum-Interessenten, stets auf dem Laufenden über unsere Bochumer Mooties in Washington D.C. gehalten werden.