Archiv der Kategorie: Washington 2016

Besuch der Deutschen Botschaft

Am Freitag wurde das gesamte Team von Frau Astrid Jakobs de Pádua in der Deutschen Botschaft empfangen. Das moderne Botschaftsgelände liegt im wunderschönen Georgetown, einem der ältesten Stadtviertel von Washington. Nach einer kurzen Einführung berichtete Frau Jakobs de Pádua von ihrer Arbeit als Referatsleiterin für Welternährungsfragen über die Verhandlungen der Leitlinien zu Landnutzungsrechten, welche letztendlich von der UN-Generalversammlung verabschiedet worden sind. Uns wurde eindrucksvoll gezeigt, welchen großen Anteil die Bundesrepublik Deutschland an der weltweiten Durchsetzung des Rechts auf Ernährung hat. Zudem hatte sich die Botschaft die Mühe gemacht, Herrn Daniel Silverstein einzuladen. Herr Silverstein war 30 Jahre an der Wall Street tätig und berät seit 2008 USAID bei Entwicklungs- und Landfragen. Er konnte uns detailreich  über die US-Amerikanischen Bemühungen zu diesem Thema berichten.

Insgesamt erhielten wir einen sehr interessanten Einblick in die diplomatische Arbeit und danken herzlich für den Empfang.

Weltbank und ICSID

Am Freitag Morgen waren wir, trotz des schönen und auch langen Abends beim Go National Dress Ball am Donnerstag (dazu in Kürze mehr), früh auf und begaben uns zum Gebäude der Weltbank. Dort fand eine Veranstaltung mit dem Titel „Young ICSID“ statt, im Rahmen dessen die World Bank ihre Türen für Studierende der Rechtswissenschaften aus 28 unterschiedlichen Ländern öffnete. ICSID steht für „International Center for Settlement of Investment Diputes“, d.h. internationale Zentrum für die Beilegung von Investitionsstreitigkeiten. Wir bekamen eine Einführung in die Arbeit der World Bank und der zu ihr gehörenden Institutionen. Danach schloss sich eine Vorstellung von Karrieremöglichkeiten innerhalb derselben an.

Da unser Tag damit noch nicht zu Ende war, nahmen wir zu Fuß den Weg in Richtung Georgetown auf. Nach einem kleinen Mittagessen in einem Park am Ufer des Potomac Flusses liefen wir anschließend weiter zur Deutschen Botschaft.

Library of Congress

Als ob wir von Büchern und der Recherche noch nicht genug hätten, nutzten wir trotzdem die Gelegenheit, die Library of Congress (LoC) zu besuchen. Die Bibliothek für den US Kongress ist, was den Bücherbestand anbelangt, die größte Bibliothek der Welt. Verteilt auf mehrere großartige Gebäude direkt hinter dem Kapitol, bietet die LoC einen großartigen Anblick. Herzstück der LoC ist der große Leesesaal des Thomas Jefferson Buildings. Hinter dem Eingangsbereich aus Marmor befinden sich direkt unter der großen Kuppel kreisförmig angeordnete Leesetische, die an den Wänden von haushohen Bücherregalen eingerahmt werden.

Um diesen tollen Anblick genießen zu dürfen, oder das ein oder andere Buch zu lesen, bedarf jedoch erstmal einer Reader Card. Diesen bekommt man im Madison Memorial Buildung, wo sich auch die rechtswissenschaftliche Bibliothek befindet. Ist man stolzer Besitzer eines Ausweises, kann man durch einen unterirdischen Tunnel direkt in das Jefferson Building gelangen. Es war eine eindrucksvolle Erfahrung und wir kommen mit einem einzigartigen Souvenir nach Hause.

Drei Minuten beim Supreme Court

Nachdem der Supreme Court, das höchste Gericht der vereinigten Staaten, direkt in der Nachbarschaft liegt, haben wir die Chance wahrgenommen, dem Gericht eine Visite abzustatten. Dafür mussten wir uns um 8 Uhr anstellen. Nach diversen Sicherheitschecks bekamen wir unsere Tickets um etwa 10 Uhr. Leider konnten wir nicht die ganze Verhandlung sehen, da diese Tickets bereits im Vorfeld ausgebucht waren. Unser Besuch war knapp bemessen – wir durften nur drei Minuten lang den Ausführungen der Anwälte lauschen und mussten dann für die nächste Gruppe Platz machen. Eine Entscheidung in der Sache Welch v United States ist in etwa drei Monaten zu erwarten, wenn uns der Alltag in Bochum wieder eingeholt haben wird.  Der kurze Blick hat sich doch gelohnt. Nach dem Tod von Richter Scalia verhandelte des Gericht heute mit nur acht Richtern, der neunte Sitz ist derzeit vakant.